
Digitale Zahlungsprozesse
Der Schweizer Zahlungsverkehr gehört zu den sichersten und schnellsten der Welt. Um diesen Vorsprung zu halten, wird er bis 2020 auf Basis von ISO 20022 erneuert. Das eröffnet die Gelegenheit, die historisch gewachsene Vielfalt der Prozesse und Instrumente im Zahlungsverkehr zu vereinfachen. PostFinance und die anderen Banken gleichen ihre Überweisungsverfahren an und ersetzen ihre eigenen proprietären Standards mit ISO 20022. Die vielen verschiedenen Formate, Verfahren und Belegarten werden vereinheitlicht, und die international genormte IBAN ersetzt alle Bank- und Postkonto-Nummern. Die sieben gängigen Einzahlungsscheine werden abgelöst von einer digital lesbaren QR-Rechnung, die alle Daten für die Zahlung beinhaltet. Im Zuge der Harmonisierung werden auch die beiden Lastschriftverfahren Debit Direct von PostFinance und LSV+/BDD der Banken konsolidiert. Der ganze Zahlungsprozess vom Rechnungssteller zum Rechnungsempfänger wird von A bis Z mit einem Standard vereinheitlicht sowie vereinfacht, und davon profitieren alle Marktteilnehmer.
Vorteil Geschwindigkeit
Mit der Umstellung wird ein neues Datenformat für alle Überweisungen (Meldungstypen) und Kontobewegungen eingeführt. Deshalb sind auch sämtliche Rechnungssteller von der Umstellung betroffen. Neben den Finanzinstituten sind Unternehmen jeder Grösse, der öffentliche Sektor, Non-Profit-Organisationen und Vereine jetzt aufgefordert, ihre Systeme auf die neuen Meldungstypen zu migrieren und gleichzeitig die Zahlungsverkehrsschnittstelle zu den Banken anzupassen. Im Gegenzug profitieren sie nach der Umstellung von durchgehend digitalen Prozessen, die ein effizienteres Abwickeln von Überweisung, Avisierungs- und Reporting-Aktivitäten unterstützen. Die heutigen Einzahlungsscheine werden durch die neue QR-Rechnung abgelöst, die die Abwicklung von Zahlungen für Privat- und Geschäftskunden beschleunigt. Mehr
Zahlungsprozess: Durchgehend ISO 20022

International anerkannt
Die internationalen Standards ISO 20022 und ISO 13616 (IBAN) werden seit Jahren nicht nur im ganzen Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA), sondern auch weltweit eingesetzt. Die Schweiz, seit 2006 SEPA-Teilnehmerin, verwendet für SEPA-Zahlungen bereits beide Standards. Nun vollzieht sie den Technologiewandel auch für den Schweizer-Franken-Zahlungsverkehr. Das heisst, es braucht für die Kontoidentifizierung sowohl für inländische als auch für grenzüberschreitende Transaktionen in Zukunft nur die IBAN. Mehr
Papierbasierte Zahlungen gewährleistet
Auch nach Einführung der QR-Rechnung können alle Informationen ohne technische Hilfsmittel gelesen werden. Es wird somit nach wie vor möglich sein, Zahlungen am Postschalter und auf dem Postweg zu tätigen oder im E-Banking manuell einzutippen.
Governance
Im Auftrag der Schweizer Banken koordiniert die SIX Interbank Clearing AG die Umstellung auf ISO 20022 sowie die Harmonisierung des Zahlungsverkehrs und erlässt über PaymentStandards.CH verbindliche Standards für die Akteure im Schweizer Zahlungsverkehr.
SIX Interbank Clearing, ein Unternehmen von SIX, ist ein Gemeinschaftswerk des Finanzplatzes Schweiz. Sie erlässt in dessen Auftrag operative Regelungen für den Zahlungsverkehr, vertritt ihn beim Erlass nationaler und internationaler Normen und entwickelt, verarbeitet und betreibt Zahlungsmittel und -systeme.